Pressemitteilung Nr. 6 vom 12.06.2023
Gold, Silber und Bronze für Deutschland

Lohrer Forsttechniker erringen Spitzenplätze bei den Europameisterschaften der forstlichen Schulen in Norwegen

Veranstaltung
Vom 01. bis zum 03. Juni 2023 fanden in Kongsberg, Norwegen, nach drei Jahren coronabedingter Pause die 19. Europameisterschaften der forstlichen Schulen statt.
Teilnehmer
Deutschland wurde von einem fünfköpfigen Team der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft aus Lohr a.Main vertreten. Die Mannschaft erreichte in der Königs-disziplin, dem sogenannten Forstparcours, unter 18 teilnehmenden Teams aus 15 Nationen den zweiten und in der Gesamtwertung den dritten Platz. Eine Gold- und eine Silbermedaille in Einzelwettbewerben komplettierten das hervorragende Ergebnis, das die Erwartungen der Verantwortlichen übertroffen hat.
Austragungsort
Austragungsort der Europameisterschaften war Kongsberg mit der dortigen Forst-schule. Der forstliche Wettkampf bestand aus einem technischen (fünf Motorsägen-disziplinen analog den Waldarbeitsmeisterschaften) und einem fachpraktischen Teil, dem Forstparcours.
Team Germany
Das „Team Germany“ wurde von der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr gestellt. Es nahmen als Wettkämpfer teil: Felix Schwarz und Robin Kreuzberger aus Baden-Württemberg, Lovis Hilker aus Hessen sowie Johannes Eberl und Jakob Hofer aus Bayern. Begleitet wurden die fünf Wettkämpfer von stellvertretendem Schulleiter Georg Süß als Teamleiter, Gotthard Schwender, Trainer in den Motorsägen-disziplinen, und ehemaligem Forstschullehrer Wolfgang Weis, Trainer für den Forst-parcours. Komplettiert wurde die deutsche Delegation durch den Leiter der Head-Jury und ebenfalls vormaligen Forstschullehrer Peter Tretter und die internationale Schiedsrichterin Sandra Schwender.
Teilnehmende Nationen
Am Wettkampf nahmen forstliche Schulen aus 15 Ländern Europas mit jeweils fünf Wettkämpfern im Alter zwischen 17 und 25 Jahren teil. Vertreten waren Belgien, Estland, Deutschland, Finnland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Slowenien, Ungarn und Norwegen als Gastgeberland.
Aufgaben
Am ersten Tag im Forstparcours waren 16 Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehörten z.B. Alters- und Durchmesserbestimmungen an Bäumen, Volumen-, Vorrats- und Flächen-ermittlungen, Kenntnisse zu Bäumen, Wildtieren, Holzarten und Schädlingen, aber auch der Umgang mit Erste-Hilfe-Situationen. Dabei waren die Wettkämpfer als gut zusammenarbeitendes und harmonisierendes Team gefordert. Mit nur einfachsten Hilfsmitteln ausgestattet, wie einem 1 Meter langen Relaskopstab, Schreibpapier und Bleistift, mussten die Aufgaben gelöst werden. Dieser Wettkampf fand in den Nadel-wäldern rund um Kongsberg statt. Fundiertes forstpraktisches Wissen und dessen Anwendung ist hier gefragt. Auf dem heuer über vier Kilometer langen und von starken Höhenunterschieden geprägten Forstparcours ist zudem eine gute körperliche Fitness mitentscheidend, da dieser in einem vorgegebenen Zeitrahmen zu absolvieren ist und Zeitüberschreitungen Strafpunkte nach sich ziehen.

In den Motorsägendisziplinen (Kettenwechsel, Kombinations- und Präzisionsschnitt, Fällung und Entasten) wurden die Teilnehmer der Technikerschule vom vielfachen deutschen Meister der Waldarbeiter, Gotthard Schwender aus Gräfendorf, trainiert. Mit einer Goldmedaille im Entasten durch Johannes Eberl, eine Silbermedaille im Präzissionsschnitt durch Jakob Hofer und einem fünften Platz in der Gesamtwertung der technischen Disziplinen, war das neu zusammengestellte Team nach einer nur dreimonatigen Vorbereitung hochzufrieden.
Sieger
Sieger in der Gesamtwertung des Wettbewerbs wurde die Mannschaft von der Fach-schule Fürstenburg aus der Lohrer Partnerstadt Burgeis in Südtirol/Italien vor Slowenien. Der dritte Platz und somit ein Platz auf dem „Treppchen“ belohnte den starken Auftritt des deutschen Teams.
Organisation
Alle Teilnehmer und Schiedsrichter waren von der guten Organisation und der großen Gastfreundschaft der veranstaltenden norwegischen Forstkollegen beeindruckt. Besucher aus der gesamten Region kamen zu dem Event.
Erinnerung
Für das Team aus Lohr wird neben dem Wettkampf das Kennenlernen vieler Teil-nehmer der anderen Nationen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die Begleiter schätzen die Vertiefung forstlicher Kontakte zu anderen europäischen Schulen. „Im Rahmen solcher Veranstaltungen wächst Europa ein Stück weiter zusammen“, resümierte Süß.
Unterstützung
Unterstützt wurde das deutsche Team mit technischem Equipement und funktioneller Kleidung von den Firmen Stihl, Pfanner, Ax-Men und Unterreiner Forstgeräte GmbH. Für den internationalen Abend sponsorte die Keiler Bier GmbH Getränke.
Ausblick
Ausrichter der nächsten Europameisterschaft der forstlichen Schulen ist Rumänien. „Wir werden wieder fleißig trainieren, um auch 2024 ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen“, so der Ausblick der Lohrer Verantwortlichen.