Wechsel über den Forsthof in Lohr

Mann geht durch die TürZoombild vorhanden

Am Eingang AELF Karlstadt (Lohr)

Christof Welzenbach geht von der Forstschule ans Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Der bisherige stellvertretende Schulleiter der Bayerischen Forst- und Technikerschule für Wald-wirtschaft, Forstdirektor Christof Welzenbach, wechselt als Abteilungs- und künftiger Bereichsleiter Forsten an die Außenstelle Lohr des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt. Als Leiter der Abteilung F1 tritt er die Nachfolge des Ende Februar in Ruhestand gegangenen Dr. Wolfgang Netsch an. Die zusätzliche Übernahme der bisher beim Behördenleiter angesiedelten Funktion des Bereichsleiters Forsten Mitte des Jahres ist Folge einer Neustrukturierung der Ämter.

Auch wenn die offizielle Versetzung auf den 01. Juli 2021 datiert ist, wird Welzenbach das Amt bereits vorher tageweise auf der vakanten Stelle des Abteilungsleiters unterstützen. „Es wird kein abrupter Schnitt, sondern eher ein gleitender Übergang“, meint Welzenbach dazu. Schulleiter Robert Staufer bedauert den Weggang „eines solch erfahrenen und vielfältigen Mitarbeiters“ sehr. Staufer weiter: „Schön ist, dass er nicht völlig verschwindet, sondern als Nachbar auch künftig für uns ein wichtiger Ansprechpartner in der forstlichen Praxis sein wird.“
Dem Behördenleiter des AELF Karlstadt, Ludwig Angerer, gefällt es, dass mit Welzenbach ein Experte für Forstliche Planung und Bildung das Team verstärkt. „Ich freue mich riesig auf die Arbeit im operativen Forstgeschäft“, so Welzenbach. „Das künftige Betätigungsfeld mit dem vollkommen neuen Aufgabenspektrum sehe ich als Herausforderung, der ich mich gerne stelle, aber auch als Chance wieder näher an den Wald zu kommen.“ Die im und am Wald handelnden Menschen und der Wald selbst stehen dabei im Mittelpunkt. Als Arbeitsschwerpunkte der kommenden Jahre sieht er die konsequente Fortführung des Aufbaus klimatoleranter Wälder, die Überführung und Begleitung zahlreicher Kommunen in eine eigen-ständige Beförsterung, die dadurch notwendige interne Neuorganisation zahlreicher Reviere und das verstärkte Kümmern um den Kleinprivatwald. „Ich bin froh hier an das erfolgreiche Wirken meines Vorgängers anknüpfen zu können.“ Und: „Der Wald und die Gesellschaft stehen vor gewaltigen Herausforderungen“, ist Welzenbach überzeugt.
Nach dem Studium der Forstwissenschaft in Freiburg im Breisgau, der Forstreferendarzeit und der Großen Forstlichen Staatsprüfung 1990 begann Welzenbach seinen Berufsweg an der Forstdirektion Unterfranken. Sein Hauptbetätigungsfeld war hier die sogenannte Forsteinrichtung, bei der es um die Zustandserfassung der Wälder, die Erfolgskontrolle des bisherigen Wirtschaftens und die mittel- bis langfristige Planung des künftigen Handelns geht. In dieser Zeit lernte er die Wälder Unterfrankens sehr intensiv kennen und lieben und entwickelte ein Gespür für das hochkomplexe Ökosystem Wald mit all seinen unterschiedlichen Facetten. Welzenbach spricht rückblickend von einem Vagabundenleben, aber einer tollen und prägenden Zeit mit vielfältigen Eindrücken, was Waldbilder und Herangehensweisen an den Wald betrifft. Mit der Forstreform 2005 kam Welzenbach an die Bayerische Forstschule in Lohr a.Main, wo er zunächst als Fachlehrer und Ausbildungsleiter für die Forstreferendare wirkte. Mit der Übernahme der stellvertretenden Schulleitung im Jahr 2011 erweiterte sich die Aufgabenpalette beträchtlich. Neu dazu kamen zum Beispiel die Planung und Organisation des Schulbetriebs, die Leitung der Fortbildungsleitstelle für die Beschäftigten der Bayerischen Forstverwaltung und der Vorsitz in den Prüfungsausschüssen für die Forsttechniker- und Forstwirtschaftsmeisterprüfung. Gleichzeitig übernahm er die Funktionen als Qualitätsmanagementbeauftragter und als Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragter. Wenn auch mit geringerem Umfang war er auch weiterhin in der Vermittlung von Wissen und Kompetenzen vor allem im Waldbau als seinem Steckenpferd und im Waldgesetz tätig. Welzenbach dazu: „Darauf habe ich viel Wert gelegt, die Arbeit mit dem forstlichen Nachwuchs war mir stets eine Herzensangelegenheit.“
Der in Rieneck wohnende 58-jährige Welzenbach ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Wann immer möglich, betätigt er sich sportlich. Die Bandbreite reicht dabei vom Joggen, über das Fußball spielen bei den Alten Herren bis zum winterlichen Langlauf an der Bayerischen Schanz. Außerdem reist, wandert und tanzt er mit seiner Frau gern. Im Herbst und Winter ist er mit seiner Beaglehündin Lotta regelmäßig auf Jagden anzutreffen.
Der Zuständigkeitsbereich des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten umfasst die Landkreise Aschaffenburg, Main-Spessart und Miltenberg mit einer Waldfläche von rund 157.200 Hektar, davon 65.200 Hektar Körperschaftswald, 46.300 Hektar Privatwald und 45.700 Hektar Staatswald. Die Baumartenverteilung liegt bei 54 % Laub- und 46 % Nadelholz.