Unser Wald – Vielfalt hautnah erleben!

Schulklasse

Waldschultag 2019

Traditioneller Waldschultag der Forstschule Lohr mit Rekordbeteiligung

Seit vielen Jahren lädt die Forstschule in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien zum beliebten Waldschultag. Heuer folgten 13 Schulklassen mit zusammen 245 Kindern aller Lohrer Grundschulen und der St. Kilian-Schule dieser Einladung und beschäftigten sich angeleitet von den 23 angehenden Forsttechnikern mit dem Thema „Vielfalt im Wald“.

Bei tropischen Temperaturen erlebten die teilnehmenden Kinder hautnah, warum ein von Förstern bewirtschafteter Wald so vielfältig ist und wie er z.B. durch sein eigenes Innenklima insbesondere in Siedlungsnähe als „kühlende Klimaanlage“ wirkt. Aber auch seine unersetzlichen Leistungen für unser Ökosystem als Trinkwasserspeicher oder als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten kamen zur Sprache. Trotz der extremen Hitze waren die Kinder mit Spaß und Begeisterung bei der Sache.

Besonders kreativ zeigte sich eine Klasse, die während ihrer Führung eine ganze Stadt aus Waldmaterialien baute und dann beobachten konnte, was passiert, wenn ein extremes Unwetter die Stadt am Hang bedroht. Dabei wurde die puffernde Wirkung eines vorgelagerten, wasserspeichernden Waldbestandes sehr anschaulich: „Wie ein Schwamm hat der von uns mit Pflanzen und Moosen künstlich errichtete Wald unsere Stadt geschützt und das von unserem Waldführer aus einem Eimer geschüttete Wasser aufgesaugt, während bei der anderen Gruppe ohne Wald die Bauten fast vollständig weggespült wurden“, fasste eine Schülerin ganz erstaunt ihre Beobachtungen zusammen.

Für die meisten der in Ausbildung befindlichen Forsttechniker war es das erste Mal, dass sie selbständig eine Schulklasse geführt haben. „Als Vorbereitung auf diesen Tag haben sie in Kleingruppen individuelle Drehbücher mit verschiedensten Aktionen und Bildungsansätzen erarbeitet, um ihr Wissen über und ihre Leidenschaft für den Wald an die Schulklassen weiterzugeben. Die begleitenden Lehrkräfte lobten die abwechs-lungs- und lehrreichen Aktivitäten“, fasste Georg Süß, zuständiger Fachlehrer an der Forstschule und Organisator dieser Veranstaltung, zusammen. Er freute sich über die äußerst rege Teilnahme, die im Vergleich zu den letzten Jahren nochmals gesteigert werden konnte. „Die Schulkinder können Themen des Unterrichts im Wald sehen und erleben und dadurch deutlich besser verstehen. Die künftigen Forsttechniker machen wichtige erste Erfahrungen in Hinblick auf Organisation, Vorbereitung und Durch-führung von Waldführungen sowie in ihrer Rolle als Botschafter für die Arbeit im und mit dem Wald“, so Süß weiter.

Waldpädagogik und Forstliche Bildungsarbeit gehören heutzutage zu den Haupt-aufgaben eines Försters. Neben der Vermittlung von Fachwissen rund um das komplexe Ökosystem Wald und die Waldbewirtschaftung ist dabei das wesentliche Ziel, Bewusstsein für das eigene Handeln und dessen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu schaffen und zu fördern. „Im Grunde wollen wir für eine nachhaltige Entwicklung bilden. Und dafür eignet sich der Lernort Wald hervorragend“, weiß der Fachlehrer. „Wenn die Schulkinder nur einen Teil des Gezeigten verinnerlichen, dann haben wir damit schon einen wertvollen Beitrag zur Forstlichen Bildungsarbeit ge-leistet.“